Geschichte und Gegenwart
Das Binnenschifffahrtsmuseum Oderberg blickt auf eine lange Tradition zurück. Seine Wurzeln reichen in die frühen 1950er Jahre,
als im Raum Oderberg zahlreiche Funde aus der Bronze- und Eisenzeit gemacht wurden.
Um diese Schätze der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, gründete der Lehrer und Hobbyarchäologe Hermann Seidel 1954
eine Heimatstube. Ihm zu Ehren trägt die Straße, in der sich das Museum heute befindet, seit den 1990er Jahren seinen Namen.
Schon bald verlagerte sich der Schwerpunkt auf die Binnenschifffahrt im Odergebiet.
Maßgeblich geprägt wurde diese Entwicklung durch Günther Hoffmann, Lehrer, später Museumsdirektor und leidenschaftlicher
Binnenschifffahrts-Enthusiast. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Heimatstube zu einem Technikmuseum.
Ein besonderer Meilenstein war 1978 der Erwerb des historischen Elbe-Seitenraddampfers „RIESA“, der vor der Verschrottung
gerettet und zum Herzstück der Freilichtausstellung wurde.
Nach der politischen Wende stand das Museum zeitweise vor dem Aus, konnte jedoch 2008 durch die Übernahme eines Fördervereins
dauerhaft gesichert werden.
Heute präsentiert das Binnenschifffahrtsmuseum in verschiedenen Ausstellungsräumen die Geschichte der Binnenschifffahrt,
der Wasserwege, des Wasserbaus sowie das Leben und Arbeiten der Menschen in der Region.
Ergänzt wird dies durch die Fischerei- und Handwerkstraditionen Oderbergs sowie zahlreiche archäologische Funde
aus der Ur- und Frühgeschichte.
Das Museum ist das älteste Technikmuseum Brandenburgs und gliedert sich in drei Bereiche:
das Hauptgebäude mit thematischen Ausstellungen,
den Museumspark an der Alten Oder,
sowie das Ausstellungsschiff „RIESA“ mit überdachtem Ober- und Unterdeck.
So lädt das Binnenschifffahrtsmuseum Oderberg seine Gäste zu einer faszinierenden Zeitreise ein – von der frühen Besiedlung der Region
über die Blütezeit der Oder als bedeutende Wasserstraße bis hin zu Technik, Handel und Kultur der Binnenschifffahrt.




